SL3 Vittoria Alata
Es ist allgemein bekannt, dass die Geschichte sowohl aus Symbolen als auch aus Ereignissen besteht. So geschieht das auch mit der bewundernswerten Bronzestatue Vittoria Alata, deren Geschichte als Symbol der Stadt Brescia es nahezu zwingend macht, auch in Verbindung mit der Geschichte der Firma Beretta zu kommen.
Es ist jetzt Mitte Oktober 2020 und die Leonessa, (übersetzt die Löwin), so wie die Stadt Brescia auch liebevoll genannt wird, feiert die Rückkehr der Statue an ihren ursprünglichen Standort nach einer langen und sorgfältigen Restaurierung im Opificio delle Pietre Dure in Florenz. Das Unternehmen Beretta hat diese Gelegenheit genutzt, um die Vergangenheit zurückzuverfolgen und zu schauen, wann und unter welchen Umständen sich ihre Wege tatsächlich kreuzten.
Wir möchten daran erinnern, dass die Statue der Vittoria Alata 1826, zusammen mit anderen Bronzestatuen aus der Römerzeit, in der Nähe des Capitolium-Tempels entdeckt wurde. Die Faszination, die sie ausübt, ist seitdem unverändert geblieben: ein Symbol von brescianischen Charakter.
Und wie kreuzten sich jetzt nun die beiden Geschichten? Zu der Zeit wurde die Waffenfabrik zwar von Pietro Antonio Beretta (1791-1853) geführt, aber unter der Leitung seines Nachkommen Pietro (1870-1957) erfolgte die Anfrage an den Präfekten von Brescia nach der Registrierung der Marke „Vittoria Alata“.
Der Grund für diese Entscheidung ist das perfekte Beispiel für die Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Es bestand nämlich der Wunsch, die Produktion von einem Handwerksbetrieb zu einem Industrieunternehmen umzuwandeln und dabei internationale Wirtschaftskonzepte zu berücksichtigen, die heute uns allen unter den Namen „Marketing“ und „Markenentwicklung“ bekannt sind.
In der Vorkriegszeit 1913 (unter der Registernummer 13.760 des Ministeriums für Landwirtschaft, Industrie und Handel) beschloss das Unternehmen unter der Führung von Pietro Beretta, großer Liebhaber angewandter Kunst und empfänglich für „die schönen Dinge“, das Symbol mit der Marke untrennbar zu machen: Die Initialen „PBG“ oben und das Wort „Vittoria“ unten.
Dies war die erste Version eines unverwechselbaren Produktsymbols, bei dem die Verbindung von Funktionalität und akribischer Liebe zum Detail, auch auf ästhetischer Eben, von wesentlicher Bedeutung sind.
Die Göttin wurde auf jedem Katalog in ihrer vermuteten ursprünglichen Schönheit dargestellt: Mit beiden Armen, die darauf bedacht waren, auf dem Schild zu schreiben, und mit dem Helm des Mars unter ihrem linken Fuß, als ob er auf einer Stufe ruhen würde.
Das Markenzeichen wurde übernommen, bevor die Statue nach Rom gebracht wurde, dem Ort, den die Regierung vorsorglich für zahlreiche weitere Werke des künstlerischen und kulturellen Erbes als Vorsichtsmaßnahme angeordnet hatte. Der Wunsch war es, diese kostbaren Stücke so weit wie möglich von den Schlachten des Krieges aufzubewahren. Zwei Jahre später endete der Krieg und die Statue kehrte nach Brescia zurück.
In der Zwischenzeit hatte das Symbol innerhalb des Unternehmens zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Vittoria wurde in allen nachfolgenden Katalogen des Unternehmens dargestellt und je nach Art der Veröffentlichung und nach Bedarf unterschiedlich hervorgehoben.
In diesen Jahren wurde das Symbol auch für die Produkthandbücher verwendet, insbesondere für solche, die für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Die alternativen Grafiken wurden durch die Inschrift „Pietro Beretta“ oder das in einem Oval eingeschlossene „PB“-Logo dargestellt. Das gleiche Oval, das bis zu den Katalogen der 1950er Jahre die Vittoria selbst umrahmt, begleitet von den Bezeichnungen „eingetragenes Warenzeichen“ und „1680 gegründetes Unternehmen“.